Nebenwirkungen

Die meisten CT-Untersuchungen werden zur besseren Erkennbarkeit der Organe mit Kontrastmittel durchgeführt. Sie erhalten bei Untersuchungen des Bauches ein flüssiges Kontrastmittel zu trinken, um die Darmschlingen besser beurteilen zu können. Außerdem wird ein Kontrastmittel, welches Jod enthält, in die Venen eingespritzt.
Dieses erzeugt ein Wärmegefühl, welches aber rasch nachlässt. In den seltensten Fällen wurde eine allergische Reaktion auf das Kontrastmittel beobachtet. Extrem selten kann ein allergischer Schock auftreten, der eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich macht. Ärzte und Mitarbeiter sind für derartige Situationen trainiert und verfügen über die notwendigen Notfallmedikamente und Apparate.

 

Kontrastmittel und Medikamente gegen Diabetes

Orale Antidiabetika, namentlich die Metforminpräparate (z.B. Glucophage), werden in der jüngsten Zeit als potenziell interaktiv betrachtet, da das Risiko einer Laktat- Azidose bei diabetischen Patienten mit gestörter Nierenfunktion besteht. Gegenwärtige Richtlinien (so z.B. die Europäische Gesellschaft der Uroradiologie, ESUR) empfehlen folgendes Vorgehen: bei normaler Nierenfunktion sollte das Metformin bis 48 Stunden nach Untersuchung abgesetzt werden. Sofern die Nierenfunktion (Serumkreatinin) normal bleibt, ist die Fortsetzung der Therapie möglich. Bei eingeschränkter Nierenfunktion (>130 μmol/l) sollten zunächst alternative Untersuchungsmöglichkeiten erwogen werden. Sofern die CT unumgänglich ist, muß das Metformin 48 Stunden vorher abgesetzt werden.

 

Kontrastmittel und Schilddrüse

Jodhaltige Kontrastmittel enthalten freies Jod in einer Konzentration von bis zu 20 μg/ml – je nach organischem Jodgehalt. Während einer normalen CT-Untersuchung werden 2 – 3 mg freies Jod verabreicht, eine Menge, die dem 10 bis 40fachen der normalen Tagesdosis entspricht.

In Jodmangelgebieten, speziell in Mitteleuropa, besteht eine höhere Inzidenz zu Knotenstrumen und autonomen Schilddrüsenerkrankungen, was vor allem bei älteren Personen eine (subklinische) Hyperthyreose verursacht. Wird ein solcher Patient einer exzessiven Jodgabe ausgesetzt, so kann eine jodinduzierte Hyperthyreose oder Thyreotoxikose folgen mit entsprechend schweren therapeutischen Konsequenzen. Es gibt nur wenige kontrollierte Studien über den Zusammenhang zwischen Thyreotoxikose und der Gabe jodhaltigen Kontrastmittels.

Eine Prophylaxe wird kontrovers diskutiert, besonders bei Patienten aus Jodmangelregionen, da die Nebenwirkungsrate dieser Medikamente genauso hoch ist wie das Risiko einer Thyreotoxikose. Indikationen zur Prämedikation bestehen bei bekanntem Hyperthyreoidismus, beim M. Basedow, beim autonomen Adenom oder der Knotenstruma sowie beim papillären oder follikulären Schilddrüsenkarzinom.
Vor einer diagnostischen Schilddrüsenszintigrafie oder einer Radiojodtherapie sollten Patienten keiner intravenösen Gabe jodhaltiger Kontrastmittel ausgesetzt werden, ohne vorher den behandelnden Arzt zu konsultieren.

Die Gabe jodhaltigen Kontrastmittel kann die Radiojodtherapie follikulärer Schilddrüsenkarzinome für Monate blockieren und die Krankheitsprognose signifikant verschlechtern.